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Leberkrebs

Diese Seite beinhaltet auch: Leberzellkarzinom, Hepazelluläres Karzinom, intrahepatisches Cholangiokarzinom

Kontakt und Zuweisung

Überblick

Leberkrebs ist eine eher seltene Krebserkrankung, die Anzahl der Betroffenen steigt jedoch an. Mögliche Gründe hierfür sind die zunehmende Anzahl von Menschen mit Übergewicht und Diabetes sowie die höhere Lebenserwartung von Personen mit chronischen Lebererkrankungen und anderen Arten von Krebs.

Häufige Fragen

Ursachen

Leberkrebs entsteht, wenn Zellen der Leber beginnen sich unkontrolliert zu vermehren und Wucherungen (Tumoren) bilden. Die häufigste Ursache hierfür ist eine Vernarbung der Leber (Zirrhose). Diese kann unter anderem entstehen, wenn Krankheiten wie Hepatitis-B- oder -C, Alkoholismus, Diabetes oder einige genetisch bedingte Lebererkrankungen zu einer chronischen Entzündung führen und Narbengewebe statt gesunde Leberzellen gebildet werden.

Eine andere häufige Ursache für Krebs in der Leber sind Krebszellen, welche von anderen Organen in die Leber gestreut haben und dort nun Ableger (Metastasen) bilden. In vielen Fällen handelt es sich hierbei um Krebszellen eines bereits fortgeschrittenen Dickdarmkrebses.

Leberkrebs tritt häufiger bei Männern auf und entwickelt sich in der Regel ab einem Alter von 60 Jahren.

Symptome

  • Gelbfärbung der Augen und der Haut (Gelbsucht)
  • Schwellung der Beine oder des Bauchs
  • Schmerzen im Oberbauch
  • Körperliche Schwäche und Müdigkeit
  • Verwirrung oder Teilnahmslosigkeit
  • Appetitlosigkeit
  • Ungewollter Gewichtsverlust
  • Fieber

Diagnose

Die Abklärung bei Leberkrebs ist entscheidend für das Festlegen des weiteren Behandlungsplans. Zum Einsatz kommen bildgebende Verfahren wie Ultraschall, Computertomografie (CT), Magnetresonanztomografie (MRT) und PET-CT. Möglicherweise wird zudem eine Gewebeprobe der Krebszellen entnommen. So kann die Anzahl, Lokalisation, Grösse der Tumoren und ihre Zuordnung zu den Lebersegmenten bestimmt werden. Daneben spielt auch die Beurteilung, ob die Patientin oder der Patient operiert werden kann, eine wichtige Rolle. Nach Besprechen aller wesentlicher Befunde wird am interdisziplinären Tumorboard der Behandlungsplan festgelegt.

Verlauf

Leberkrebs verursacht im frühen Stadium oft keine Beschwerden. Wenn dann Symptome auftreten, sind dies meist Beschwerden, welche durch die Vernarbung und Funktionsstörung der Leber verursacht werden. Im späteren Verlauf können die Krebszellen umliegendes Gewebe ausserhalb der Leber angreifen oder über Lymph- und Blutgefässe in andere Körperteile gelangen, wo sie Ableger bilden. Ausserdem kann die Leber ihre Aufgaben immer schlechter ausführen, bis es zu einem lebensbedrohlichen Leberversagen kommt. Wenn der Krebs nicht in der Leber selbst entstanden ist und es sich um gestreuten Dickdarmkrebs handelt, gibt es heute Behandlungsmöglichkeiten, welche die Prognose deutlich verbessert haben.

Behandlung

Der Behandlungsplan wird aufgrund des Tumorstadiums an einer interdisziplinären Konferenz für alle Betroffenen individuell festgelegt. Beim Frühstadium wird primär eine Operation durchgeführt. Handelt es sich bereits um ein fortgeschritteneres Stadium, wird zuerst eine Vorbehandlung mit Chemo- und Radioablationstherapie durchgeführt, um das Tumorwachstum einzudämmen.

Operation

Kann ein Tumor durch eine Operation vollständig entfernt werden, ist dies heute die beste Option. Dazu wird ein Teil der Leber mit dem Krebsgewebe entfernt (chirurgische Resektion). Wie gross dieser Teil ist, richtet sich nach Ort, Anzahl und Grösse der Tumoren. Voraussetzung ist, dass die Leber ansonsten funktionsfähig ist und beispielsweise keine Leberzirrhose vorliegt. Mit einem Schnitt wird der Bauchraum eröffnet. Anschliessend wird das Lebergewebe schrittweise mit verschiedenen Techniken, etwa einem Wasserstrahl oder Clips, durchtrennt, sodass das krebsbefallene Gewebe sauber entfernt werden kann. Bei einer sonst gesunden Leber können bis etwa 70 Prozent entfernt werden. Unter anderem da die Leber die Fähigkeit hat, sich zu regenerieren und teilweise neu zu bilden.

Chemotherapie

Eine Chemotherapie kann durchgeführt werden, um eine bessere Ausgangslage für eine folgende Operation zu schaffen. Sie kann auch zur Linderung der Symptome und zur Verlangsamung des Tumorwachstums eingesetzt werden, falls keine Operation durchgeführt werden kann oder der Krebs bereits zu weit fortgeschritten ist. Die eingesetzten Medikamente (Zytostatika) zerstören die Krebszellen und bekämpfen die Ausbreitung des Krebses im Körper. Die Wirkstoffe werden als Infusion, neuerdings zum Teil auch in Tablettenform verabreicht. Die Kombination und die Dosierung der Mittel hängen ebenso wie die Behandlungsdauer vom Krebsstadium und vom Gesundheitszustand der Betroffenen ab.

Radiofrequenzablation

Durch die Radiofrequenzablation (RFA) werden Tumorzellen mittels Hitze abgetötet. Sie wird verwendet, wenn Tumoren nicht durch einen chirurgischen Eingriff entfernt werden können oder wenn das Operationsrisiko als zu hoch eingeschätzt wird. Diese Behandlung kann entweder während einer Operation oder auch durch die Bauchdecke durchgeführt werden.

Nachsorge

Regelmässige ärztliche Nachsorgeuntersuchungen sorgen für die rechtzeitige Entdeckung und Behandlung eines erneuten Krebsbefalls (Rezidiv) oder von Folgeerkrankungen. Die weitere Betreuung im Rahmen der sogenannten Krebsnachsorge erfolgt in einem stetigen interdisziplinären Austausch. Dieser hat das Ziel, die bestmöglichen Ergebnisse nicht nur im Hinblick auf die Behandlung, sondern auch auf den Erhalt der Lebensqualität im Alltag zu erreichen.

Rehabilitationsmassnahmen wie ärztliche und pflegerische Behandlung, Ernährungsberatung, Psychotherapie und psychosoziale Angebote dienen der Bewältigung der neuen Lebenssituation, der Unterstützung bei der Krankheitsverarbeitung, der Verbesserung der Lebensqualität und dem Abbau von Angst und Depressionen. Selbsthilfegruppen bieten den Betroffenen ebenfalls wertvolle Unterstützung.

Unser Team betreut die Patientinnen und Patienten nicht nur medizinisch professionell, sondern unterstützt sie im Umgang mit der Erkrankung auch menschlich engagiert.

Vorsorge

  • Gesunde, ausgewogene Ernährung
  • Nur wenig Alkohol trinken
  • Hepatitis A und B-Impfung machen lassen

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