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Wie lässt sich die Funktion der Leber messen?

Zur Beurteilung der Leberfunktion nutzt die Klinik für Gastroenterologie des LUKS Luzern einfache bis invasive Methoden. Ziel ist, eine erkrankte Leber nicht weiter zu belasten.
7. Juli 2025
Lesezeit: 2 Minuten
DeGottardi Andrea WebseiteBanner
Prof. Dr. med. Andrea De Gottardi Co-Chefarzt Gastroenterologie und Hepatologie, LUKS Luzern

Wie gut die Leber funktioniert, muss vor verschiedenen medizinischen Behandlungen abgeklärt werden. So zum Beispiel vor der Resektion eines Tumors, da eine vorerkrankte Leber sich weniger gut regenerieren kann. Oder auch vor der Gabe bestimmter onkologischer Wirkstoffe, die eine kranke Leber weiter schädigen könnten. Bei chronischen Lebererkrankungen ist der Funktionstest ein wichtiges Mittel zur Prognose. Die Leberfunktion ist zudem das entscheidende Kriterium für eine Lebertransplantation.

«Jede Störung der Leberwerte muss abgeklärt werden!»

Child-Pugh- und MELD-Score

Eine Einschränkung der Leberfunktion kann die Folge einer Verfettung, einer Entzündung oder einer Vernarbung der Leber sein. Generell ist eine genauere Diagnostik der Leberfunktion immer dann empfohlen, wenn die Leberwerte anormal sind. «Jede Störung der Leberwerte muss abgeklärt werden», sagt Professor Andrea De Gottardi von der Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie des LUKS Luzern. Während die Transaminasen und die Cholestase-Werte lediglich auf die Präsenz einer Lebererkrankung hinweisen, liefern Bilirubin-, Albumin- und Gerinnungswerte wichtige Informationen über die Beeinträchtigung der Leberfunktion. Aus den gemessenen Werten errechnet sich der Child-Pugh-Score, mit dem die Leberzirrhose in verschiedene Stadien eingeteilt wird. Eine alternative Klassifikation ist der MELD-Score, mit dem die Dringlichkeit einer Lebertransplantation angegeben wird.

Elastografie und Atemtest

Ein etabliertes Verfahren, um die Steifigkeit der Leber infolge einer Fibrose oder Zirrhose zu messen, ist die Elastografie (Fibroscan). Mit diesem sonografischen Verfahren lässt sich auch die Milz untersuchen, die als Komplikation einer Zirrhose ebenfalls versteift sein kann. Auch eine Fettleber lässt sich so diagnostizieren. Zu den invasiveren Methoden zählen die Leberbiopsie und die transjuguläre Messung des Blutdrucks in der Pfortader und der Bestimmung des Lebervenengradienten. Häufigste Ursache einer portalen Hypertonie ist eine Zirrhose. Zu den neueren Verfahren, mit denen die Leberfunktion gemessen werden kann, zählt ein Atemtest. Dabei wird dem Patienten über die Vene das Medikament 13 C-Methacetin gespritzt, das die Leber verstoffwechselt. Das Stoffwechselprodukt 13 CO2 wird über die Atemluft abgegeben und ist ein Mass für die Leistungsfähigkeit der Leber.

Dieser Beitrag ist im Rahmen des LUKS Magazins 2025 erschienen, dem Magazin für Zuweisende der LUKS Gruppe. Mehr zum LUKS Magazin und weitere spannende Beiträge finden Sie unter: luks.ch/luksmagazin2025

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