Gastroenterologie/Hepatologie
LUKS Luzern
ERCP
Allgemeines
Die ERCP (endoskopisch-retrograde Cholangio-Pankreatikographie) dient der Untersuchung und minimalinvasiven Behandlung der Gallenwege und der Bauchspeicheldrüse. Meist ist hiefür eine Hospitalisation nötig. Es handelt sich um eine komplexe Anwendung des Endoskopes, kombiniert mit Röntgen (Durchleuchtung). Die ERCP wird an Zentrumsspitälern vorgenommen. Sie wird in einer Teilnarkose durchgeführt, für welche ein Anästhesie-Team besorgt ist, und dauert zwischen 20 und 60 Minuten.
Diagnostik
Die ERCP wird heute eher selten in einer rein diagnostischen Absicht durchgeführt, weil inzwischen weniger belastende radiologische Verfahren (Computertomografie, MRI) verfügbar sind.
Therapeutische Interventionen
Die ERCP hat vielfältige therapeutische Anwendungen, die zum Teil in Ergänzung, zum Teil als Alternative zu einer chirurgischen Operation vorgenommen werden.
Die häufigste Intervention ist die Entfernung von Gallengangsteinen (kombiniert mit einer späteren laparoskopischen Gallenblasenoperation durch den Chirurgen).
Die inoperable tumorbedingte Gelbsucht kann behandelt werden, indem das Hindernis im Gallengang durch ein röhrenförmiges Maschendrahtgitter (sogenannter Stent) überbrückt wird, sodass der Galleabfluss wieder gewährleistet ist.