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Gewebeentnahme

Stanzbiopsien und Vakuumbiopsien

Wenn sich in der Röntgen-Mammographie oder im Ultraschall ein auffälliger Befund zeigt, ist in der Regel eine Gewebeprobe erforderlich. Dies ist notwendig um sicher nachzuweisen, ob es sich bei dem auffälligen Brustbefund um gutartiges oder bösartiges Gewebe handelt.

Bei dieser Gewebeprobe (auch Biopsie genannt) wird Brustgewebe aus dem auffälligen Befund mit einer Nadel, die durch die Haut eingeführt wird, entfernt. Die Biopsie wird in der Regel ambulant durchgeführt.

Unser Zentrum ist auf die Durchführung solcher schonenden Brustbiopsien spezialisiert. Wir sind das Zentrum, welches in der Schweiz Brustbiopsien mit mehr als 500 Vakuumbiopsien pro Jahr am häufigsten durchführt. Durch unsere grosse Erfahrung bilden wir regelmässig andere Kollegen in der Durchführung von Brustbiopsien aus.

Für die Brustbiopsien stehen grundsätzlich zwei Methoden zur Verfügung:

Stanzbiopsie (Hochgeschwindigkeitsstanze)

Die Stanzbiopsie ist heute die Standardmethode und einfachste Methode für die Gewebeentnahme aus Knoten und auffälligen Befunden in der Brust. Der auffällige Befund wird zunächst mit dem Ultraschall aufgesucht und nachfolgend lokal betäubt. Unter Ultraschall-Bildkontrolle wird aus dem auffälligen Befund Gewebe mit einer sehr kleinen Nadel mehrfach herausgestanzt. Durch die vorgängig lokale Betäubung treten keinerlei Schmerzen auf. Nebenwirkungen sind äussert selten bei der Stanzbiopsie.

Vakuumbiopsie

Die meisten Vakuumbiopsien werden mammografisch oder mittels Magnet-Resonanztomografie (MRI) durchgeführt, also immer dann wenn auffällig Befunde sich nicht im Ultraschall darstellen lassen (z.B. Mikrokalk oder Verdichtungszone in der Mammografie, sowie Kontrastmittel aufnehmende Befunde im MRI). Die Vakuumbiopsie kann aber auch unter sonografischer Sicht, d.h. Ultraschall-gesteuerte Vakuumbiopsie, erfolgen: Hierbei werden gutartige Befunde (z.B. Fibroadenome) oder auch Hochrisikoläsionen (z.B. papilläre Läsionen innerhalb eines Milchganges) anstelle einer Operation mit der Vakuumbiopsie komplett entfernt.

Mit der Vakuumbiopsie können sehr viel mehr und größere Gewebeproben als mit der herkömmlichen Stanzbiopsie entnommen werden. Das Gewebe wird lokal betäubt und somit völlig unempfindlich gemacht. Nachfolgend wird die Nadel eingebracht und das Gewebe unter Anlegung eines Vakuums in die Nadel eingesogen. Die Nadel rotiert um die eigene Achse, so dass das Gewebe sehr schonend kreisförmig aus mehreren Richtungen eingesogen wird. Wegen der größeren Menge des entnommenen Gewebes ist die Methode äusserst präzise und damit die Diagnosesicherheit sehr hoch.

Manchmal kann die sichtbare Veränderung bereits durch die Vakuumbiopsie entfernt werden, trotzdem ist bei Nachweis einer Vorstufe von Brustkrebs oder auch Brustkrebs im Anschluss eine offene Operation notwendig. Um dabei die entsprechende Stelle in der Brust auch sicher aufzufinden, wird am Ende der Biopsie eine kleine nicht spürbare Metallmarkierung (Clip) in der Brust verankert. Diese Markierung wird benötigt um die ursprüngliche Biopsiestelle (auffällige Läsion) wieder auffinden zu können. Kurz vor der Operation wird der Clip dann für den Operateur zusätzlich markiert werden, da der Clip für ein direktes Auffinden zu klein ist. Für den Fall dass die nachfolgende  Gewebe-Untersuchung unter dem Mikroskop (=histologische Untersuchung)  eine gutartige Veränderung zeigt, kann der Clip in der Brust verbleiben, ohne später Probleme zu bereiten. Wir haben zwischenzeitlich über 10 000 Clips abgesetzt, ohne dass jemals Beschwerden aufgetreten sind.

Was passiert nach der Biopsie

  • Bei Stanzbiopsien ist keine Schonung direkt nach dem Eingriff erforderlich.
  • Bei Vakuumbiopsien ist eine Schonung erforderlich:
    Direkt im Anschluss an den Eingriff wird ein Druckverband angelegt. Dieser sollte bis zum nächsten Tag am Morgen belassen werden. Am Tag der Biopsie sollten körperliche Anstrengungen vermieden werden, es wird empfohlen sich zu Hause auszuruhen. Während der ersten 5 Tage nach dem Eingriff sollten längere Belastungen mit den Armen vermieden werden.

Die entnommenen Gewebeproben werden unmittelbar nach der Biopsie ins Labor geschickt und dort von spezialisierten Ärzten unter dem Mikroskop untersucht. Das Ergebnis der Gewebe-Untersuchung liegt in der Regel nach 5 Arbeitstagen vor. Die Befundmitteilung erfolgt immer über den zuweisenden Arzt. Zuvor bespricht der Radiologe, der die Biopsie durchgeführt hat das Ergebnis der Gewebeprobe mit dem zuweisenden Arzt und gibt eine Empfehlung ab, was bei dem vorliegenden Ergebnis der Gewebeentnahme weiter unternommen werden soll (z.B. wann eine erneute Untersuchung stattfindet oder ob eine Indikation zu einer Operation besteht).

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