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Überblick

Colitis Ulcerosa ist eine chronische Entzündung des Dickdarms, die häufig schon in jungen Jahren zum ersten Mal auftritt und in Schüben verläuft.

Häufige Fragen

Ursachen

Die genaue Ursache für die Erkrankung ist nicht bekannt. Man geht jedoch davon aus, dass genetische Faktoren eine Rolle spielen. Auslöser ist eine Überreaktion des Immunsystems gegen körpereigene Zellen im Dickdarm. Dadurch kommt es zu einer Entzündungsreaktion und es bilden sich wunde Stellen und flache Geschwüre an der Darmwand. Im Gegensatz zu Morbus Crohn ist bei Colitis Ulcerosa nur die oberflächliche Schleimhaut betroffen. Tiefere Schichten der Darmwand bleiben unversehrt.

Symptome

  • Blutiger Durchfall
  • Bauchkrämpfe
  • Fieber
  • Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust
  • Gelenkentzündungen
  • Hautausschläge

Diagnose

Beschwerden wie starker, blutiger Durchfall können viele Ursachen haben. Deshalb wird eine Stuhlprobe auf Krankheitserreger untersucht, um mögliche Ursachen für eine Darmentzündung zu finden und den Schweregrad zu bestimmen.

Weiter wird eine Darmspiegelung (Koloskopie) durchgeführt. Dabei wird ein biegsamer Schlauch mit einer Kamera in den Dickdarm eingeführt. Eine Fachperson kann so Veränderungen an der Darmwand erkennen, welche auf Colitis Ulcerosa hindeuten. Bei diesem Untersuch können zudem Gewebeproben entnommen werden. Im Labor lassen sich so Anzeichen für eine chronische Entzündung erkennen.

Blutuntersuchungen zeigen während einem Schub erhöhte Entzündungswerte und sind wichtig, um einen Nährstoffmangel oder eine Blutarmut festzustellen.

Verlauf

Colitis ulcerosa ist eine chronische Erkrankung, welche in Schüben verläuft. Das bedeutet, dass es zwischen Phasen mit starken Entzündungen und vielen Symptomen ruhige Phasen ohne grosse Beschwerden gibt. Ein Schub kann einige Tage bis mehrere Wochen dauern. Wie häufig Schübe auftreten, ist sehr unterschiedlich.

In den meisten Fällen kommt es vor dem 30. Lebensjahr zum ersten Krankheitsschub. Colitis ulcerosa beginnt oft im letzten Teil des Darms, dem Mastdarm (ulzeröse Proktitis). Im weiteren Verlauf können die Entzündungen auf den Mastdarm begrenzt bleiben oder sich mit der Zeit auf den gesamten Dickdarm ausbreiten. Der Dünndarm hingegen ist in der Regel nicht betroffen. Zudem entstehen auch keine Abszesse oder Fisteln, wie dies bei Morbus Crohn der Fall ist. Aufgrund der eingeschränkten Darmfunktion und der häufigen Blutungen während Schüben, können Betroffene Nährstoffmangel und Blutarmut entwickeln.

Bei einem schweren Schub mit einer starken Entzündungsreaktion kann diese Nerven und Muskeln der Darmwand schädigen. Bewegt sich der Darm dann nicht mehr ordnungsgemäss, ist ein Darmverschluss möglich. Dies verursacht starke Beschwerden und kann zu einem Darmriss führen, wenn sich der Darm zu sehr aufbläht (toxische Colitis).

Betroffene haben langfristig ein höheres Risiko für Darmkrebs im Vergleich zu Personen, die nicht an Colitis ulcerosa erkrankt sind. Deshalb sollten bei einer länger bestehenden Erkrankung regelmässig Krebsvorsorge-Untersuchungen durchgeführt werden.

Behandlung

Medikamente

Während einem Schub können Eisen- und Vitaminpräparate einem Nährstoffmangel vorbeugen und Blutarmut beseitigen. Zudem können Medikamente verschrieben werden, welche den anhaltenden Durchfall mildern. Um die Entzündungsreaktion abzuschwächen, werden Kortikosteroide eingenommen. Diese werden nach einem Schub langsam wieder reduziert und abgesetzt. Es gibt diverse weitere Medikamente, welche die Entzündungen bei Colitis Ulcerosa bekämpfen und helfen, weitere Schübe zu vermeiden. Immunsuppressiva zum Beispiel hemmen die Aktivität des Immunsystems und verhindern so eine Überreaktion. Sie haben jedoch zahlreiche Nebenwirkungen.

Bei einem schweren Schub müssen Betroffene möglicherweise stationär aufgenommen werden, damit Medikamente und Flüssigkeit über eine Infusion verabreicht werden können.

Operation

Eine Operation kann notwendig werden, wenn es zu einem Darmverschluss kommt, sich der Darm stark aufbläht oder bereits Löcher in der Darmwand entstanden sind. In einer solchen Notfallsituation muss der Dickdarm teilweise oder ganz entfernt werden. Nach einer Entfernung des gesamten Dickdarms sind keine Krankheitsschübe mehr möglich. Wenn das Ende des Dünndarms mit dem After verbunden werden kann, bleibt die Kontrolle über die Darmentleerung erhalten. Falls dies nicht möglich ist, wird das Ende des Dünndarms mit einer Öffnung in der Bauchdecke vernäht, um einen künstlichen Darmausgang (Stoma) zu erstellen. Über diesen wird der Stuhl dann in einem Kunststoffbeutel aufgefangen.

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