Endoleak nach Aortenrekonstruktion
Diese Seite beinhaltet auch: Aortenaneurysma, Aortendissektion, Endovaskuläre Aortenrekonstruktion, Stentgraft, Endoleak Typ I bis III
Überblick
Endoleak nach Aortenrekonstruktion beschreibt eine Komplikation nach der Implantation eines Stentgrafts zur Behandlung eines Aortenaneurysmas oder einer Aortendissektion. Dabei tritt Blut in den Bereich des Aneurysmas oder der Aorta ein, der eigentlich durch den Stentgraft versiegelt werden sollte. Dies kann zu einem Wiederanstieg des Drucks auf die Wand der Aorta führen und das Risiko für eine Ruptur erhöhen.
Häufige Fragen
Ursachen
Ein Endoleak nach Aortenrekonstruktion entsteht in der Regel durch eine unzureichende Abdichtung der Aorta im Bereich des implantierten Stentgrafts. Häufige Ursachen sind:
- Am häufigsten ist die Wiedereröffnung von kleinen Arterien, welche Blut in den Aneurysmasack einspeisen.
- Fehlerhafte Platzierung des Stentgrafts (sehr selten)
- Schwankungen im Blutdruck, die die Abdichtung des Stents beeinträchtigen können
- Stentgraft-Verschiebung oder Prothesenfehler (sehr selten)
- Entzündliche Prozesse oder infektiöse Komplikationen rund um den Stentgraft (sehr selten)
Symptome
- Am häufigsten ist das Endoleak asymptomatisch (man bemerkt es nicht)
- Schmerzen im Brustbereich oder im Bauchraum (bei größeren Aneurysmen mit Grössenzunahme)
Diagnose
Die Diagnose eines Endoleaks erfolgt in der Regel mit Hilfe bildgebender Verfahren:
- CT-Angiographie: Die wichtigste Methode zur Diagnose von Endoleaks ist eine Computertomographie (CT) mit Kontrastmittel, die hilft, das genaue Ausmaß und den Typ des Endoleaks festzustellen.
- Ultraschall: In einigen Fällen kann auch ein Ultraschall verwendet werden, um den Blutfluss im Stentgraft und um das Aneurysma zu überprüfen.
- Angiographie: Eine Angiographie kann durchgeführt werden, um das genaue Leck im Gefäßsystem zu identifizieren und den Blutfluss im Bereich des Stentgrafts zu überprüfen.
- MRT: In seltenen Fällen kann auch ein Magnetresonanztomographie (MRT) eingesetzt werden, insbesondere wenn der CT-Befund nicht eindeutig ist.
Verlauf
Der Verlauf eines Endoleaks kann stark variieren:
- Früher Verlauf: In den ersten Wochen nach der Aortenrekonstruktion werden regelmäßige Kontrolluntersuchungen durchgeführt, um ein Endoleak frühzeitig zu erkennen. Im frühen Intervall können Endoleaks gespeist über kleine Arterien noch auftreten. In der Regel hofft man darauf, dass sich diese von allein im Verlauf verschliessen.
- Unbehandelter Verlauf: Wird ein Endoleak unbehandelt gelassen, kann es zu einem progressiven Anstieg des Drucks im Aneurysma kommen, was das Risiko einer Aortenruptur erhöht.
- Behandelter Verlauf: Mit der richtigen Intervention, entweder durch eine zusätzliche Stentimplantation oder andere endovaskuläre Verfahren, kann das Endoleak in den meisten Fällen erfolgreich versorgt werden, sodass das Aneurysma stabilisiert wird.
Behandlung
Die Behandlung eines Endoleaks nach Aortenrekonstruktion richtet sich nach dem Typ und der Schwere des Lecks sowie den allgemeinen Gesundheitsbedingungen des Patienten.
- Kleine Endoleaks gespeist über kleine Arterien werden erst einmal nur mittels Verlaufsbildgebung beobachtet. Hier besteht die Chance, dass sich diese von allein verschliessen.
- Endovaskuläre Reparatur: In den meisten Fällen wird das Endoleak durch eine endovaskuläre Intervention behandelt. Hierbei wird ein zusätzlicher Stent, ein Plug oder Mikrospiralen und/oder Kleber in den betroffenen Bereich eingeführt, um das Leck zu versiegeln und die Aorta abzudichten.
- PTFE-Prothese: In einigen Fällen kann eine PTFE-Prothese (Polytetrafluorethylen) zum Abdichten des Endoleaks verwendet werden, insbesondere wenn der Stentgraft versagt hat oder sich verschoben hat.
- Chirurgische Revision: Wenn das Endoleak nicht endovaskulär behandelt werden kann, ist in seltenen Fällen eine chirurgische Revision erforderlich, bei der der Stentgraft entfernt oder korrigiert wird.
- Medikamentöse Behandlung: Medikamente zur Kontrolle des Blutdrucks sind ebenfalls ein wichtiger Teil der Behandlung, um den Druck auf die Aortenwand zu minimieren und das Risiko einer Ruptur zu senken.
Vorsorge
- Regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen nach einer Aortenrekonstruktion sind entscheidend, um ein Endoleak frühzeitig zu erkennen und schnell zu behandeln.
- Blutdruckkontrolle: Ein stabiler Blutdruck ist wichtig, um den Druck auf den Stentgraft und die Aortenwand zu minimieren.
- Vermeidung von extremen körperlichen Belastungen: Um das Risiko einer Belastung des Aneurysma-Bereichs zu verringern, sollten Patienten nach der Aortenrekonstruktion extreme körperliche Belastungen vermeiden.
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