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Die LUKS-Sportmedizin erweitert ihr Spektrum – speziell für Frauen

Die Sportmedizin ist zentrale Anlaufstelle für jegliche Anliegen rund um Sport und Bewegung. Das kann eine Notfallversorgung bei akuten Verletzungen sein – oder etwa ein Beratungsangebot zum Thema Ernährung. Ein neues Angebot richtet sich an Frauen und behandelt Themen wie Zyklus, Verhütung oder Schwangerschaft.
6. August 2024
Lesezeit: 3 Minuten
Bering Judith WebseiteBanner

Das Angebot und die Kompetenzen der Sportmedizin am Luzerner Kantonsspital (LUKS) in Luzern sind sehr vielfältig. Seit mehr als 20 Jahren betreut Dr. med. Urs Müller, Co-Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Athletinnen und Athletinnen im Elitesport. Die Sportmedizin umfasst die Vorbeugung, Diagnose und Behandlung von gesundheitlichen Störungen, welche durch sportliche Betätigung ausgelöst oder verschlimmert werden können. 

Dr. med. Judith Bering, Leitende Ärztin der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, ist seit 15 Jahren Teil des Sportmedizin-Teams. Sie ist begeisterte Sportmedizinerin und war schon mehrfach für olympische Missionen von Swiss Olympic im Einsatz. 2026 wird sie voraussichtlich erneut in der Funktion der Chief Medical Officer (CMO) den Lead der Youth Olympic Games innehaben. In Kürze reist sie nach Paris und wird Athletin Flurina Rigling an den Paralympics für einzelne Disziplinen mitbetreuen (zum Beitrag). Im Interview erläutert sie, weshalb das neue Angebot «Frau & Sport» besonders wertvoll ist.

Judith Bering, neu bietet die Sportmedizin insbesondere auch für Frauen das vollständige Spektrum an. Was bedeutet das? 

Ich bin sehr glücklich, dass wir nun in der Zentralschweiz das sportmedizinisch immer wichtigere konkrete Angebot «Frau & Sport» in Zusammenarbeit mit den Kolleginnen der Frauenklinik des LUKS etablieren konnten. Spezifische Themen rund um Zyklus, Verhütung, Schwangerschaft sowie hormonelle trainingsspezifische Einflussfaktoren bis hin zu Verletzungen, Prävention, usw. stellen in der Karriere weiblicher Athleten ein zentrales Puzzleteil dar. In den letzten Jahren werden all die Aspekte rund um die weibliche Biologie, Physiologie, Athletik, Erkrankungen, Verletzungsmuster, Zyklusstörungen etc. fundierter analysiert, offener diskutiert und finden sowohl in der sportmedizinischen Betreuung als auch in Wissenschaft, Trainingslehre und -planung sowie spezifischen Behandlungen immer mehr Aufmerksamkeit. 

Sportler und Sportlerinnen streben gleichermassen nach höher, schneller, weiter. Wo liegen die Unterschiede aus medizinischer Sicht? 

Hier möchte ich einleitend die Sportphysiologin und Ernährungsberaterin Stacy Sims zitieren: «Women are not small men. Stop eating and training like one. Work with your physiology, not against it.» (übersetzt: Frauen sind keine kleinen Männer. Höre auf, wie ein Mann zu essen und zu trainieren. Arbeite mit deinem Körper – nicht gegen ihn.)

Männer und Frauen unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht, etwa der absoluten Leistungsfähigkeit, der Anzahl Muskelfasern und erreichbaren Maximalkraft, bei den Hämoglobinwerten und der maximalen Sauerstoffaufnahme, Dehnbarkeit von Sehnen und Bändern, Energiebereitstellung im Stoffwechsel, des Schmerzempfindens und der Wirkung von Medikamenten und so weiter.

Hinzu kommen die Unterschiede im Hormonhaushalt. 

Genau, dieser spielt eine entscheidende Rolle. Gerade bei Frauen kommen grosse individuelle Leistungsunterschiede durch hormonelle Schwankungen etwa infolge Auswirkungen des weiblichen Zyklus, von Verhütungsmethoden oder einer Schwangerschaft während der Karriere hinzu. Mit der Übernahme der Praxis Omvia in Zug stellt das LUKS dieses Angebot nun in diesen Räumlichkeiten sicher und deckt somit das gesamte Angebot der Sportmedizin ab. 

Das Thema erlebt in den letzten Jahren einen regelrechten Boom. Wie beurteilen Sie das?

Die Athletinnen sprechen offener über sehr persönliche Themen, teilen häufig auch ihren Zykluskalender mit ihren Coaches und richten ihr Training in gewissen Bereichen nach Phasen im Zyklus aus. Viele Verbände lancieren Kampagnen rund um Frauen-spezifische Anliegen. Gerne nenne ich «Frau und Spitzensport» und «fastHER, smartHER, strongHER» von Swiss Olympic oder «fast and female SUI» von Swiss Cycling.

Den Nutzen sehe ich vor allem auf Seiten der Frauen, egal ob Elite- oder Freizeitsportlerin. Sie finden auf einfachem Weg über die Sportmedizin direkten Kontakt zu einem Spezialistenteam, welches sich durch grosse Erfahrung, ein breites Angebot für alle gynäkologischen Anliegen und eine hohe Qualität auszeichnet. 

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