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Gesundheitstipp: Dreimonats-Krämpfe fordern, sind aber zu meistern

Dreimonats-Krämpfe fordern Neugeborene wie deren Eltern. Dr. med. Franziska Righini, Leiterin Magen-Darm-Abteilung am Kinderspital des Luzerner Kantonsspital (LUKS), rät Eltern betroffener Kinder, rechtzeitig Unterstützungsangebote wahrzunehmen. Es sei wichtig, dass die leidenden Kinder Geborgenheit erfahren dürfen und Eltern von Beginn an eine Perspektive erhalten. Sie müssten das nicht allein durchstehen, sagt Franziska Righini.
14. September 2022
Lesezeit: 2 Minuten
Righini Franziska WebseiteBanner
Franziska Righini, Leiterin Magen-Darm-Abteilung am Kinderspital des Luzerner Kantonsspitals

Unter Dreimonats-Koliken versteht man Krämpfe im Bauch, die meist in den ersten Lebensmonaten Neugeborener auftreten und in der Regel nach etwa drei Monaten wieder verschwinden. Unter diesen leiden nicht nur die Kinder stark. Auch die frischgebackenen Eltern können während der Erkrankungen ihres Nachwuchses ziemlich gefordert werden.

Bis heute sei nicht abschliessend geklärt, woher die Dreimonats-Krämpfe kommen, sagt Dr. med. Franziska Righini, Leiterin Magen-Darm-Abteilung am Kinderspital des Luzerner Kantonsspitals. Das Mikrobiom, also die Darmbakterien-Zusammensetzung, kann in einem Ungleichgewicht sein, was möglicherweise zu den Krämpfen führt. Um die Zusammensetzung der guten und der schlechten Darmbakterien ins Gleichgewicht zu bringen, kann man beispielsweise Probiotika oder Lactobacillus reuteri geben. Das helfe zwar, löse das Problem jedoch nicht von allein. Viel wichtiger sei die Aufklärung der Eltern. Diese sollten rechtzeitig Hilfe in Anspruch nehmen, sei es bei Grosseltern, Verwandten oder auch beim Kinderspital, rät Righini. Betroffene, oft übernächtigte Eltern, seien froh, wenn sie ihr Kind für kurze Zeit jemand anderem in die Arme geben könnten.

Wichtig sind Wärme, Nähe und Geborgenheit

Soll man Fencheltee geben? In kleinen Mengen schade der Grosi-Tipp sicherlich nicht, antwortet Righini. Entgegen der weitverbreiteten Meinung gebe es jedoch keinen klaren Beweis, dass er gegen die Bauchkrämpfe hilft. In grossen Mengen könne er unter Umständen gar negative Effekte haben. Franziska Righini empfiehlt Bauchmassagen oder Hirsestein-Kissen für Wärme und Nähe. «Man kann das Kind in diesem Alter nicht zu viel in den Arm nehmen und nicht zu stark verwöhnen», sagt die Leitende Ärztin am Kinderspital. Wichtig sei, dass es sich geborgen fühlt. Die gute Nachricht ist, dass die Krämpfe mit der Zeit überstanden sind. Die Dreimonats-Krämpfe können zwar fordern, wer aber Unterstützung anfordere, könne sich selbst mal eine Pause gönnen und dem Kind dennoch Geborgenheit geben.

Hören Sie den ganzen Beitrag im Link. Die Gesundheitstipps werden jeweils mittwochs um 11.15 Uhr im Radio ausgestrahlt und sind anschliessend hier im Newsroom verfügbar. Der nächste Beitrag ist dem Hüftgelenk-Verschleiss gewidmet.

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