Gesundheitstipp: Wenn es ungewollt in die Hosen tropft

Laut Dr. med. Alessandro Wildisen suchen Patientinnen und Patienten mit einer Blasenschwäche oft zu spät den Hausarzt oder ein Spital auf. Obwohl sie teilweise schon seit Jahren Beschwerden hätten, genierten sie sich wegen Urinverlusts oder einer Beckenbodensenkung.
Wer meint, das Thema betreffe nur Betagte im Altersheim, täusche sich. So hätten etwa 30 bis 50 Prozent aller Frauen eine Beckenbodensenkung. Eine solche beginne oft mit leichten Symptomen, könne sich aber zu einer Urin- oder Stuhlinkontinenz weiterentwickeln. Darunter kann die Lebensqualität leiden.
Vieles kann man selbst beeinflussen
Gleichwohl muss man nicht immer sofort einen Magen-Darm-Spezialisten, eine Gynäkologin oder chirurgische Hilfe aufsuchen. Sehr vieles könne man selbst beeinflussen, indem man etwa präventiv Physiotherapie mache. Wer ein- oder zweimal pro Tag ein Beckenbodentraining mache, was die meisten kennen, könne schon viel Gutes tun.
Falls Hausarzt oder -ärztin nicht weiterhelfen können oder die Beschwerden über lange Zeit anhalten, sei der Zeitpunkt gekommen, genauer hinzuschauen. Im Zusammenspiel verschiedener Spezialistinnen und Spezialisten habe man viele instrumentelle Möglichkeiten von einer einfachen Untersuchung bis zur komplexen Abklärung. So stünden Ultraschall, Magnetresonanz-Tomographie und andere Methoden in einem multidisziplinären Umfeld zur Verfügung.
Meist werde konservativ behandelt. In leichten Fällen genüge eine Therapie mit einem Training oder Biofeedback. In gravierenden Fällen könne eine Operation nötig werden. Vorfälle könne man elegant mit der Schlüsselloch-Technologie beheben, bei einer Blasenschwäche bei Frauen könne beispielsweise ein Band eingesetzt werden.
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