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Optimale Versorgung von Schwerverletzten

Mehr Schwerverletzte überleben durch die Vernetzung von Spitälern und Rettungsdienst. Die Zentralschweiz gründete das erste Traumanetzwerk in der Schweiz.
5. September 2016
Lesezeit: 2 Minuten
traumanetzwerk babst luzern

Vernetzung als bewährte Strategie

Unfälle können jeden treffen, ob im dichten Strassenverkehr, bei der Arbeit oder in der Freizeit. Werden wir schwer verletzt, hängt unser Überleben davon ab, wie rasch wir medizinisch optimal versorgt werden. Um dies zu gewährleisten, ist die Vernetzung eine bewährte Strategie: Spitäler und Rettungsdienst einer Region arbeiten in einem sogenannten Traumanetzwerk (TNW) partnerschaftlich zusammen. Klare Absprachen zwischen den Partnern stellen sicher, dass ein schwer verletzter Patient so schnell wie möglich in das geeignete Spital gebracht wird.

Zertifizierte Traumazentren

Im August 2016 haben sich die Spitäler Luzerner Kantonsspital (LUKS), Zuger Kantonsspital AG, Kantonsspital Nidwalden, Kantonsspital Obwalden, Spital Schwyz und Schweizer Paraplegiker-Zentrum Nottwil zum Traumanetzwerk Zentralschweiz zusammengeschlossen, dem ersten TNW in der Schweiz. Jedes dieser sechs Spitäler verfügt über die erforderlichen Ressourcen. Sie erfüllen als zertifizierte Traumazentren die Qualitätsanforderungen der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU).

Schnelligkeit, beste Diagnostik und Kompetenz

Das Rettungswesen ist zentral organisiert. Alarmiert über eine einheitliche Telefonnummer transportiert es Schwerverletzte rasch zum nächstgelegenen geeigneten Spital. Dort stehen ein interdisziplinäres Team erfahrener Ärzte und Pflegender sowie modernste Röntgen- und CT-Techniken rund um die Uhr bereit. Bei Bedarf können Spezialisten wie Wirbelsäulen- oder plastische Chirurgen hinzugezogen werden. Untersuchungsergebnisse stehen elektronisch über das PACS (Picture Archiving and Communication System) allen Spitälern des TNW zur Verfügung. Die Qualität der Schwerverletztenversorgung bewerten die Spitäler anhand definierter Kenngrössen, die auf Basis der im Traumaregister DGU erfassten Daten bestimmt werden. Wenn Kenngrössen vom Soll abweichen, werden Ursachenanalyse und gegebenenfalls Korrekturmassnahmen initiiert. Im September wurden das LUKS Sursee und das LUKS Wolhusen als lokale Traumazentren zertifiziert, sie verstärken das TNW Zentralschweiz zusätzlich. In Kürze wird das Kantonsspital Uri nach seiner Zertifizierung ebenfalls zum Netzwerk gehören.

Effizienz von Traumanetzwerken erwiesen

Die Patienten in der Zentralschweiz profitieren unmittelbar von der zeitnahen und qualitativ hochstehenden Versorgung durch das TNW Zentralschweiz. Die enge Zusammenarbeit zwischen den Netzwerkpartnern gewährleistet eine koordinierte, rasche Versorgung der Schwerverletzten. Gemeinsame Fallbesprechungen und Weiterbildungen sowie der Vergleich mit anderen Traumanetzwerken in Deutschland, Österreich und Holland fördern die kontinuierliche Verbesserung der Behandlung von besonders gefährdeten Patienten. Die Effizienz von Traumanetzwerken wurde in Deutschland unter anderem beim Zugunglück in Bad Aibling eindrücklich unter Beweis gestellt.

Prof. Dr. med. Reto Babst
Departementsleiter Chirurgie LUKS und Chefarzt Unfallchirurgie LUKS Luzern

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Kontakt und Zuweisungen

Luzerner Kantonsspital
Traumanetzwerk Zentralschweiz
6000 Luzern 16

Sekretariat
Telefon 041 205 48 82
anita.leeb@luks.ch

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