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Rauchstopp-Beratung - Schneller fit nach der Operation durch Verzicht auf Zigaretten?

Das Rauchen vor einem geplanten Eingriff einzustellen, könnte die Gefahr von Komplikationen verringern. Ob die Annahme zutrifft, untersucht der Urologe PD Dr. med. Christian Fankhauser.
11. November 2022
Lesezeit: 2 Minuten
Symbolbild Rauchfrei

Nach einer Operation kann es zu Komplikationen wie einem Herzinfarkt oder einer Lungenentzündung kommen. Als einer der Risikofaktoren dafür gilt das Rauchen. «Verzichten Patientinnen und Patienten vor einem geplanten Eingriff auf Zigaretten, könnte das die Wahrscheinlichkeit von Komplikationen massiv verringern», sagt PD Dr. med. Christian Fankhauser, Oberarzt an der Klinik für Urologie des LUKS Luzern. Ob die Annahme zutrifft, will er mit Forschenden der Universität Luzern in einer Studie an insgesamt 250 Personen untersuchen. Die Hälfte der Studienteilnehmenden soll sich vorab einer Rauchentwöhnung unterziehen, die zweite nicht. 90 Tage nach der Operation wird die Komplikationsrate der beiden Gruppen verglichen.

LUKiS liefert die Daten

Erstmals fliessen in eine Schweizer Studie Daten von Patientinnen und Patienten aus dem Klinikinformationssystem LUKiS ein. Neben den postoperativen Komplikationen soll auch die Lebensqualität inklusive der psychischen Gesundheit erfasst werden. Auch die Dauer des Zigarettenverzichts und des Spitalaufenthalts werden notiert. Für die Auswertung werden die Daten anonymisiert. Die Ergebnisse der Studie sollen 2026 vorliegen.

Rauchstopp-Beratungen am Herzzentrum

Dr. Fankhauser ist zuversichtlich, Teilnehmende für die Studie gewinnen zu können: «Wer mit gesundheitlichen Problemen konfrontiert ist, ist eher empfänglich für das Thema Rauchentwöhnung ». Aus ärztlicher Sicht gelte es, Patientinnen und Patienten für einen gesünderen Lebensstil zu motivieren, sagt Dr. med. Urs Jeker, Leitender Arzt Kardiologie am Herzzentrum. Mit seinem Team führt er Rauchstopp-Beratungendurch. Dabei werden über Fragen zum Rauchverhalten der Grad der Nikotinabhängigkeit und die Motivation zum Rauchstopp erfasst. Dr. Jeker und sein Team leiten daraus eine individuelle Rauchstopp-Strategie ab.

Gespräche und Medikamente

Beratungsgespräche sind das zentrale Element der Rauchstopp- Beratung, flankierend können Medikamente eingesetzt werden. Die Gespräche führt das Beratungsteam auch nach dem eigentlichen Rauchstopp fort, um das Bewusstsein für das Thema wach zu halten. «Langfristig verbessert sich die Gesundheit der ehemaligen Raucherinnen und Raucher, was Folgekrankheiten im Alter verhindert», sagt Dr. Urs Jeker. Eigentlich sollte eine Rauchstopp-Beratung fester Bestandteil einer Behandlung in einem Spital sein, meint Dr. Fankhauser. Denn von einem Rauchstopp profitierten nicht nur die Patientinnen und Patienten, sondern wegen der niedrigeren Komplikationsrate und der vermiedenen Kosten auch das Spital und das Gesundheitswesen.

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