Schweizweite Premiere: LUKS kombiniert erstmals zwei endoskopische Verfahren gegen Adipositas

Übergewicht ist ein Thema, dass immer mehr Menschen beschäftigt und diverseUrsachen haben kann. Das LUKS hilft Betroffenen seit vielen Jahren mit innovativen Behandlungsmethoden. Das Verfahren Endoscopic Sleeve Gastroplasty, kurz ESG, ist in der Schweiz erstmals 2017 am LUKS durchgeführt worden. Es ist eine fortschrittliche Methode, bei dem der Magen mittels Vollwandnähten von innen gerafft wird. Dadurch lässt sich das Magenvolumen um bis zu 80 Prozent reduzieren – ganz ohne chirurgischen Schnitt. Ihr Wirkmechanismus beruht somit hauptsächlich auf einer restriktiven Verkleinerung des Magens. «Ein entscheidender Vorteil ist, dass nach diesem Eingriff keine Substitution von Vitaminen und Mineralstoffen notwendig ist, da keine Teile des Magens entfernt werden», erklärt Dr. med. Patrick Aepli. «Zudem ist das Verfahren bei Bedarf reversibel und kann wiederholt werden.»
Patientinnen und Patienten profitieren von einer sehr geringen Komplikationsrate, kürzeren Erholungszeiten und einer nachhaltigen Gewichtsreduktion von 15 - 20 Prozent. In internationalen Studien konnte gezeigt werden, dass die ESG nicht nur das Gewicht signifikant senkt, sondern auch Begleiterkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörungen nachhaltig verbessert.
Mehr Wirkung durch Kombinationstherapien
Ein weiteres vielversprechendes Verfahren ist die endoskopische Mukosa Ablation im Magenfundus (GFMA). Diese Technik senkt den Ghrelin-Spiegel – das sogenannte «Hungerhormon» – um bis zu 50 Prozent und dämpft dadurch das Hungergefühl spürbar. Die GFMA entfaltet ihre Wirkung über das Immunsystem und ergänzt damit die hauptsächlich restriktive Wirkung der ESG auf optimale Weise. Die nun am LUKS erstmals kombinierte Anwendung von ESG und GFMA eröffnet das Potenzial für Gewichtsreduktionen von bis zu 25 Prozent – ein Wert, der bisher fast nur durch chirurgische Eingriffe erreicht wurde.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit für nachhaltige Therapieerfolge
Neue, endoskopische Verfahren sind aber nicht nur als primäre Therapieoption geeignet, sondern auch für Revisionseingriffe nach bariatrischer Chirurgie. «Die Zukunft liegt in der Kombinationstherapie», betont Patrick Aepli. «Dafür braucht es eine enge Zusammenarbeit zwischen Chirurgie, Endoskopie und Endokrinologie mit den medikamentösen Therapien – immer mit dem Ziel, das bestmögliche Ergebnis für unsere Patientinnen und Patienten zu erzielen.»
Ein zentraler Pfeiler dieser integrativen Herangehensweise ist die enge Kooperation innerhalb des Adipositaszentrums Zentralschweiz. Dort arbeiten Spezialistinnen und Spezialisten aus verschiedenen Disziplinen Hand in Hand, um individuelle und nachhaltige Therapiepfade zu ermöglichen. «Die interdisziplinäre Zusammenarbeit ist nach wie vor entscheidend für den langfristigen Erfolg in der Adipositastherapie», unterstreicht Martin Sykora, Leiter des Adipositaszentrums Zentralschweiz.
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