Vaskuläre Malformationen im Gesicht

Die oft bereits im Kindesalter sichtbaren Malformationen im Kopf-Hals-Bereich können funktionelle Einschränkungen, Blutungen, Schmerzen und eine erhebliche psychosoziale Belastung verursachen. Zuweisende Ärztinnen und Ärzte sind deshalb oft erste Ansprechpersonen und wichtige Partner in der langfristigen Behandlung dieser Patientengruppe. Zu den häufigsten Läsionen zählen venöse, lymphatische und arteriovenöse Malformationen. Je nach Ausprägung kommen verschiedene Therapiestrategien infrage: konservativ, interventionell, chirurgisch oder medikamentös. «Die Diagnostik und Therapie vaskulärer Malformationen erfordert spezialisiertes Wissen und einen individuellen, oft multimodalen Behandlungsansatz», sagt Dr. Gunther Pabst, Leitender Arzt an der Klinik für Hals-, Nasen-, Ohren- und Gesichtschirurgie am LUKS Luzern und Sursee. Er ist zuständig für die Diagnostik und Therapie vaskulärer Malformationen und wird neu unterstützt durch PD Dr. Caroline Seebauer, Oberärztin an der HNO-Klinik.
Neue Therapiemöglichkeiten
Ein besonderer Fokus liegt heute auf der medikamentösen Therapie mit sogenannten Targeted Therapies, die molekulare Signalwege gezielt modulieren. PD Dr. Seebauer hat ihr Fachwissen auf diesem Gebiet im Rahmen eines Forschungsaufenthaltes an der Harvard Medical School in Boston vertieft und bringt diese Expertise nun in Luzern ein. Ergänzend oder alternativ zu den genannten Verfahren kommt die Lasertherapie zum Einsatz. Am LUKS Luzern steht hierfür nun neben dem ND:YAG-Laser auch der TruBlue-Laser zur Verfügung. Dieser ermöglicht präzise, schonende Eingriffe ambulant in örtlicher Betäubung. Dies führt gerade bei chronischer Epistaxis durch Gefässanomalien in der Nase bei Patienten mit hereditärer hämorrhagischer Teleangiektasie (Morbus Osler) zu einer bedeutenden Verbesserung der Lebensqualität.
Spezialisten
