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Vorsicht Erstickungsgefahr: Erdnüsse gehören nicht in Kleinkinderhände

Gerade in der Advents- und Vorweihnachtszeit behandelt das Luzerner Kantonsspital (LUKS) vermehrt Kleinkinder, die Erdnüsse oder andere Fremdkörper verschluckt haben. Das LUKS mahnt in diesem Zusammenhang zur Vorsicht und erinnert an das richtige Verhalten im Notfall.
24. November 2023
Lesezeit: 3 Minuten
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Erdnüsse sind in der kalten Jahreszeit bei Jung und Alt beliebt, besonders in der die Samichlaus- und Vorweihnachtszeit. Doch Vorsicht: Für Babys und Kleinkinder kann die kleine Advents- und Weihnachtsknabberei zur grossen Gefahr werden. «Die kindliche Luftröhre hat einen Durchmesser von etwa 8 Millimetern und ist damit selbst nicht breiter als eine Erdnuss. Verschluckte Erdnüsse können deshalb bei Kleinkindern zu erheblichen Atemwegsbeschwerden und im schlimmsten Fall zu einem lebensbedrohlichen Verschluss der Atemwege führen», warnt Prof. Dr. med. Nicolas Regamey, Co-Chefarzt am Kinderspital Luzern.

Gegen 30 Säuglinge und Kleinkinder pro Jahr

Ob verschluckt oder aus kindlicher Neugier in die Nase gesteckt – in der Advents- und Vorweihnachtszeit werden am Kinderspital Luzern und der Klinik für Hals, Nasen, Ohren (HNO) des LUKS vermehrt Kinder unter drei Jahren mit Fremdkörpern in der Nase oder in den tieferen Atemwegen behandelt. «In den vergangenen drei Jahren mussten wir jeweils gegen 30 Säuglinge und Kleinkinder mit Verdacht auf eine Verlegung der Atemwege durch Fremdkörper behandeln», sagt Regamey. 

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Mitunter kommt es auch vor, dass ungekochte Äpfel oder Karotten in die Luftröhre geraten.

Prof. Dr. med. Nicolas Regamey, Co-Chefarzt am Kinderspital Luzern.

Obwohl am häufigsten Erdnüsse in die Luftröhre geraten, gibt es eine breite Vielzahl von Gegenständen, welche für Kinder Erstickungsgefahr bedeuten: Steinchen, Perlen, Pflanzenkerne oder -teile, Plastikteilchen, Nadeln, Kaugummi, Münzen, Knöpfe usw. «Mitunter kommt es auch vor, dass ungekochte Äpfel oder Karotten, die während des Spielens oder Gehens gegessen werden und durch Stolpern oder Hinfallen verschluckt werden, in die Luftröhre gelangen.»

Akute und chronische Atemwegsprobleme als mögliche Folge

Im besten Fall kann das Kind den Fremdkörper durch Husten selbst aus der Luftröhre befördern, im schlimmsten Fall besteht akute Erstickungsgefahr: Gelangt der Fremdkörper in die unteren Atemwege, kann er sich in den Bronchien festsetzen. Mögliche Folgen sind Atemnot, Husten oder eine Lungenentzündung. «Auch später kann es zu gefährlicher Atemnot kommen, wenn der Fremdkörper durch anhaltenden Husten ungünstig verrutscht», sagt Prof. Dr. med. Thomas Linder, Chefarzt Klinik HNO. 

Bleibt das Einatmen des Fremdkörpers unbemerkt, kann es zu chronischen Atemwegsproblemen oder Funktionsstörungen eines ganzen Lungenlappens kommen. «Gerade in der Adventszeit, in der vielerorts verschluckbare Weihnachtsdekoration die Wohnungen und Häuser schmückt, nutzen wir deshalb die Gelegenheit zur Sensibilisierung und möchten Eltern, Betreuer und Bezugspersonen auf die Gefahr der Atemwegsaspiration aufmerksam machen», sagt Thomas Linder.
 

Notfall - was zu tun ist

Ruhe bewahren! Versuchen Sie, den Fremdkörper aus dem Mund des Kindes zu entfernen. Vorsicht beim Herausziehen mit den Fingern: Der Gegenstand kann dadurch noch weiter in den Rachenraum gelangen. 

Das Kind atmet nicht mehr:

  • Sofort Sanitätsnotruf 144 wählen.
  • Säuglinge: Das Kind mit dem Gesicht nach unten auf den Unterarm legen und auf den Rücken klopfen.
  • Heimlich-Manöver, bei Kindern ab einem Jahr: Die Hände in der Mitte des Bauchs des Kindes verschränken, so dass der Bauch eingedrückt wird und das Aushusten des Fremdkörpers erleichtert wird. Achtung: Diesen Griff wegen Verletzungsgefahr nicht üben, sondern nur im Notfall anwenden.

Das Kind hat etwas verschluckt und hustet, atmet aber:
 

  • Den Arzt oder die Ärztin aufsuchen. Der Fremdkörper kann sich in den Atemwegen befinden.


 

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