Welt-Parkinson-Tag: Angehörige im Fokus

So erkennt man Symptome
Die Parkinson-Krankheit ist eine chronische, fortschreitende Erkrankung, die das zentrale Nerven-system betrifft. Zu den bekannten Hauptsymptomen gehören Zittern, Muskelsteifheit, verlang-samte Bewegungen und Gleichgewichtsstörungen. Weniger bekannt sind die sogenannten Nicht-motorischen Symptome wie zum Beispiel Depressionen, Angststörungen, Gedächtnisprobleme, Ausscheidungsprobleme oder Schlafstörungen. Diese können die Lebensqualität der Betroffenen und ihrer Angehörigen ebenfalls stark beeinträchtigen. «Da die vielfältigen Symptome sich im Krankheitsverlauf entwickeln können, sehen wir die Angehörigen als Expertinnen und Experten für die Betroffenen an», erklärt Claudia Gabriel, Pflegeexpertin.

Die Angehörigen leisten enorm viel bei der Betreuung – sowohl körperlich wie auch emotional. Dafür gebührt ihnen grosse Anerkennung.
Claudia Gabriel, Pflegeexpertin am Luzerner Kantonsspital (LUKS)
Die Diagnose Parkinson ist für Erkrankte wie auch Angehörige oft ein Schock und mit Ängsten verbunden. «Weitere Unsicherheiten können im Krankheitsverlauf auftreten», erklärt Claudia Gabriel, «wenn die Medikamente deutlich häufiger eingenommen werden müssen, um die Symptome unter Kontrolle zu haben. Im weiteren Krankheitsverlauf reicht die Wirkung der Medikamente in vielen Fällen nicht mehr aus, um eine stabile Beweglichkeit und gute Lebens-qualität zu erreichen. Apparate-gestützte Therapien (Infusionen, Tiefe Hirnstimulation) müssen dann in Betracht gezogen werden. Dieses Fortschreiten der Erkrankung und die zunehmende Verschlechterung der Symptome stellt für die Kranken wie auch für die Angehörigen eine grosse Belastung dar.»
Selbstsorge und Austausch als zentrale Elemente
Um Angehörige zu unterstützen, hat ein Team aus der Pflege, Ergo- und Physiotherapie des LUKS gemeinsam mit der XUND ein umfassendes Kurskonzept für Angehörige entwickelt. In Klein-gruppen und Workshops erhalten die Teilnehmenden Inputs zu pflegerischen Themen wie Bewegung, Inkontinenz, Verdauungsregulation und Schluckproblemen. Auch der Umgang mit emotionalen Veränderungen der Kranken wird thematisiert. Ergänzt wird das Angebot durch Informationen zu Entlastungsangeboten sowie finanziellen Fragen.
«Ein wichtiger Bestandteil des Kurses ist die Selbstsorge», berichtet Claudia Gabriel. «Angehörige müssen darauf achten, ihre Energie gut einzuteilen. Hierfür zeigen wir ihnen im Kurs nieder-schwellige Übungen und alltagstaugliche Lösungen. Zudem informieren wir sie über Entlastungs-angebote». Wertvoll sei auch der Erfahrungsaustausch mit anderen Teilnehmenden.
Der nächste Kurs für Angehörige startet im Mai. Interessierte Angehörige sind eingeladen, sich anzumelden und von diesem wertvollen Angebot zu profitieren.
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