Alle Tumorbehandlungen unter einem Dach am Luzerner Kantonsspital
Das Haus 28 auf dem Areal des Luzerner Kantonsspitals ist um zwei Stockwerke gewachsen und wurde grösstenteils renoviert und erneuert. Seit kurzem befindet sich darin das gesamte Kompetenzzentrum für Tumorerkrankungen mit den Kerndisziplinen Medizinische Onkologie, Hämatologie, Radio-Onkologie und Psychoonkologie sowie weiteren Abteilungen. In den modernen und hellen Räumlichkeiten auf neu vier Etagen befindet sich das modernste Zentrum für Tumorbehandlungen der Zentralschweiz. Das aktuelle Eintritts-Konzept des LUKS mit einem separaten Triage-Container für potentiell infektiöse COVID-19-Patienten macht es zudem möglich, dass Patienten des Tumorzentrums über den Haupteingang sicher ins Haus 28 geführt und so konsequent von den COVID-19-Fällen getrennt werden können.
Zahl der Krebserkrankungen nimmt zu
Die Zahl der Krebserkrankungen in der Schweiz nimmt weiter stetig zu. Hauptgrund dafür ist die steigende Anzahl älterer Menschen. Auch das LUKS rechnet für die nächsten Jahre mit wachsenden Patientenzahlen. «Entscheidend für die erfolgreiche Behandlung von Patientinnen und Patienten mit Krebserkrankungen ist die reibungslose Zusammenarbeit aller an der Behandlung beteiligten medizinischen Disziplinen. Durch die interdisziplinäre und vernetzte Zusammenarbeit in räumlicher Nachbarschaft erhält der Patient die bestmögliche Versorgung aus einer Hand», erklärt Prof. Dr. med. Gabriela Studer, Leiterin Tumorzentrum am LUKS.
Zertifizierte Qualität
Das Tumorzentrum des LUKS vereint alle Bereiche, welche mit der Diagnose, der Beratung, Behandlung und Pflege von Patientinnen und Patienten mit bösartigen Tumorerkrankungen befassen. Im Tumorzentrum suchen die Spezialisten gemeinsam und fachübergreifend die beste Behandlung für jeden einzelnen Patienten. Das Tumorzentrum des LUKS erlangte als zweites Onkologisches Zentrum der Schweiz die Zertifizierung der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG). Die sorgfältig abgestimmte Zusammenarbeit von verschiedenen Berufsgruppen, medizinischen Spezialitäten und Zentren sichert die Behandlungsqualität. Die Zertifizierung des Tumorzentrums ist eine Bestätigung dieser Qualität.
Neue nuklearmedizinische Therapiestation
Mit der Eröffnung des Haus 28 werden zwei Betten für nuklearmedizinische Therapien in Betrieb genommen. Dort können zum Beispiel Patientinnen und Patienten mit gut- und bösartigen Schilddrüsenerkrankungen mit radioaktivem Jod (Jod 131) behandelt werden. «Jod wird praktisch ausschliesslich von Schilddrüsenzellen aufgenommen und dies führt zu einer sehr effektiven Bestrahlung von Krebszellen oder Zellen mit Überfunktion unter Schonung des gesunden Gewebes und sehr geringen Nebenwirkungen», erklärt Marisol Pérez, ärztliche Leiterin der nuklearmedizinischen Therapiestation am LUKS. Die Heilungschancen bei einer Schilddrüsenüberfunktion liegen mit einer einmaligen Radiojodtherapie bei rund 90 Prozent. Aus Strahlenschutzgründen erfolgen die nuklearmedizinischen Therapien in speziell abgeschirmten aber komfortabel eingerichteten hellen Einzelzimmern. Ein eigener Aufenthaltsbereich mit Beschäftigungsmöglichkeiten, wie z.B. ein Hometrainer, sowie Zugang zu einer Dachterrasse runden die neue Abteilung ab. Zudem ist die schrittweise Einführung von weiteren vielversprechenden nuklearmedizinischen Therapien zum Beispiel bei Prostatakarzinom geplant. «Mit der Eröffnung der neuen Station kann das Schilddrüsenzentrum und Tumorzentrum das umfassende Angebot komplettieren», so Marisol Pérez.
Zentrale Arneizmittelherstellung
Zytostatika sind Arzneimittel für die Krebstherapie. Sie hemmen die Vermehrung von Tumorzellen. Aufgrund der Toxizität der Medikamente sowohl für die Patienten als auch für das Personal und der in den letzten Jahren steigenden Nachfrage sind einerseits eine Standardisierung der Handhabung und anderseits eine Zentralisierung der Herstellung notwendig. Seit Februar werden die Zytostatika-Lösungen neu direkt im Haus 28 hergestellt. Diese Innovation bringt kürzere Wege und entscheidende Zeitersparnisse.
Sicherstellung der Versorgung
Das Bauprojekt Haus 28 wurde während des laufenden Vollbetrieb der Radio-Onkologie umgesetzt, was besondere Herausforderungen mit sich brachte. Es konnte termingerecht abgeschlossen werden. Mit den Investitionen leistet das LUKS einen weiteren wichtigen Beitrag für die medizinische Versorgung der Zentralschweiz. «Die bestmögliche und sichere Versorgung aller Patientinnen und Patienten ist dabei unser oberstes Anliegen», sagt Prof. Dr. med. Gabriela Studer. Vom Umbau profitieren neben den Patienten auch die Mitarbeitenden, die einen noch attraktiveren und moderneren Arbeitsplatz erhalten.
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