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Künstliche Intelligenz revolutioniert die Leberdiagnostik: Das Schweizer Projekt REPORT-IT

Das Luzerner Kantonsspital (LUKS) wurde als leitendes Zentrum für ein bedeutendes Schweizer Forschungsprojekt ausgewählt, welches mit nahezu 2 Millionen Franken vom Schweizerischen Nationalfonds gefördert wird. In den kommenden vier Jahren wird das Team unter der Leitung von Prof. Dr. med. Dr. phil. Adrian Huber, Leitender Arzt in der Radiologie am LUKS Luzern, die Nutzung von künstlicher Intelligenz (KI) zur Diagnose von Lebererkrankungen und daraus entstehendem Leberkrebs erforschen.
17. Juni 2025
Lesezeit: 2 Minuten
Huber Adrian WebseiteBanner
Prof. Dr. med. Dr. phil. Adrian Huber, Leitender Arzt in der Radiologie am LUKS Luzern

Das Schweizer Forschungsprojekt REPORT-IT setzt neue Massstäbe in der Diagnose von Lebererkrankungen durch den Einsatz künstlicher Intelligenz (KI). Durch die Entwicklung innovativer KI-Modelle wird die Auswertung komplexer Magnetresonanztomographie (MRT) -Bilder der Leber präzisiert, was eine frühzeitige Erkennung von chronischen Lebererkrankungen und daraus entstehendem Leberkrebs ermöglicht. 

Eine schonende virtuelle Biopsie

Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines sogenannten Vision-Language-Modells (VLM) für Leber-MRT, welches man sich wie ein Chat-GPT mit MRT-Bildern vorstellen kann. Dabei werden bis zu Tausend und mehr MRT-Bilder der Leber analysiert.

Die Leber-MRT stellt eine weniger invasive Alternative zur klassischen Gewebeprobeentnahme (Biopsie) dar, da sie ausser der Injektion eines Kontrastmittels in die Venen keine weiteren Eingriffe erfordert. Zudem kommt sie ohne Strahlung aus, da sie ausschliesslich ein Magnetfeld nutzt. Bei der sogenannten multiparametrischen Leber-MRT werden verschiedene MRT-Sequenzen kombiniert, wobei jede Sequenz zusätzliche Informationen liefert. Diese Methode kann als eine Art virtuelle Biopsie betrachtet werden, die beliebig oft wiederholt werden kann, um beispielsweise den Fortschritt einer Therapie zu überwachen.

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MRT am LUKS Luzern

Neben der früheren Erkennung und Charakterisierung von Lebererkrankungen zielt das Projekt auch auf eine bessere Kommunikation zwischen Ärztinnen und Ärzten sowie Patientinnen und Patienten ab – ein bedeutender Fortschritt hin zu einer personalisierten und nicht-invasiven Medizin. 

Ein breit abgestütztes Expertenteam

Das LUKS fungiert als leitendes Zentrum für dieses Projekt. Prof. Dr. med. Dr. phil. Adrian Huber, Leitender Arzt der Radiologie und Nuklearmedizin am LUKS Luzern, und Prof. Dr. Raphael Sznitman vom ARTORG Center Center for Biomedical Engineering Research der Universität Bern übernehmen als Radiologe und Computer Vision Experte die Leitung des Projektes. 

Das Projekt wird am LUKS und dem Inselspital Bern durchgeführt mit zusätzlichen Partnerschaften mit der Hirslanden Klinik Beau-Site in Bern, dem Lindenhofspital in Bern und dem Zuger Kantonsspital. Vom LUKS sind des weiteren Prof. Dr. med. Andrea De Gottardi, Co-Chefarzt und Leiter Hepatologie, sowie Prof. Dr. med. Justus E. Roos, Chefarzt Radiologie und Nuklearmedizin, im Projektteam. Zudem werden in Luzern und Bern drei Doktorandinnen und Doktoranden, ein Postdoktorand, vier Radiologiefachpersonen und je eine Person für die Studienkoordination und die Datenanalyse mitarbeiten.

Der zugesprochene Betrag von knapp zwei Millionen Franken entspricht nahezu dem jährlichen Gesamtbetrag an Forschungsgeldern, die die Forschenden der LUKS Gruppe durchschnittlich pro Jahr einholen. 

Für weitere Informationen besuchen Sie bitte REPORT-IT - Advancing Liver Parenchyma and HCC Reporting and Classification through Multiparametric MRI and Visual Language Models

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