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4. Forschungstag: LUKiS und MeinLUKS haben wichtige Rolle

Das Luzerner Kantonsspital (LUKS) lud zum vierten Forschungstag ein. Im Mittelpunkt der vielen interessanten Vorträge standen das LUKS als «universitäres Zentrumsspital» sowie dessen Arbeit in der Forschung. Dabei hilft die Digitalisierung mit dem Klinikinformationssystem LUKiS und der angegliederten Patientenapp MeinLUKS, strukturiert erfasste Daten zu retrospektiven Forschungszwecken auszuwerten.
25. Mai 2023
Lesezeit: 4 Minuten
Herbert Coscrato Bachmayr
Herbert Coscrato Bachmayr, Teamleiter Business intelligence und Reporting

Nach Gründung der Stiftung für klinische Forschung im Dezember 2022 und den nun erlassenen Reglementen kann bald eine Forschungskommission eingesetzt werden. Damit seien die Grundlagen zur Förderung junger Forschender am LUKS gegeben, sagte Prof. Dr. med. Reto Babst am vierten Forschungstag vom 9. Mai 2023. Babst ist Prodekan der neuen Fakultät für Gesundheitswissenschaften und Medizin an der Uni Luzern und Koordinator Joint Medical Master am LUKS. Als nächstes steht die Gründung eines Forschungszentrums im Haus 10 in direkter Nähe zum Joint Medical Master-Studienangebot an. 

Der Bund schütte pro Jahr 1,2 Milliarden Franken an eidgenössische Hochschulen und kantonale Universitäten aus. Die Zentralschweiz spiele dabei eine sehr kleine Rolle. «Durch die Institutionalisierung der Forschung und die Affiliation an die Universität Luzern schaffen wir die Grundlage, um auch an nationalen Forschungsfördergeldern zu partizipieren», betonte Babst weiter. Dafür wolle man mit der Universität Luzern einen Vertrag zur Gründung eines An-Instituts abschliessen - eine eigenständige angegliederte Forschungseinrichtung, die eng mit der Universität kooperiert. Ein Senior Researcher wird das Forschungszentrum leiten, das Forschungsmanagement am LUKS verantworten sowie das LUKS mit Forschenden anderer Universitäten und Hochschulen vernetzen. 
 

Giatgen Spinas
Das LUKS hat alle Voraussetzungen für ein universitäres Lehr- und Forschungsspital.

Prof. Dr. med. em. Giatgen Spinas, Mitglied des Verwaltungsrats der LUKS Gruppe

Erste Arztdiplome für Luzerner Track


«Das LUKS hat alle Voraussetzungen für ein universitäres Lehr- und Forschungsspital», dies dank der Ausbildung von Bachelorstudentinnen und -studenten der Uni Zürich und Studierenden des Joint Medical Masters des Luzerner Tracks, betonte Prof. Dr. med. Giatgen Spinas, Verwaltungsrat der LUKS Gruppe und Präsident des Universitätsrats der Uni Luzern. Dieses Jahr schliessen die ersten Studierenden des JMM das Staatsexamen ab.  Dank der neuen Fakultät biete das LUKS seinen Mitarbeitenden eine akademische Perspektive. Klinische Forschung sei aber nicht Selbstzweck. An Institutionen mit Forschungsaktivität sei die Versorgungsqualität nachweislich besser und evidenzbasierter. 

Auch wichtig für neue Fachkräfte

Forschung und damit die akademische Perspektive sei auch wichtig im Zusammenhang mit der Rekrutierung neuer Fachkräfte. Reto Babst ergänzte, die Schwelle, um klinische Forschung zu betreiben, soll dadurch kleiner werden. Dazu dienten die interne und die externe Vernetzung etwa mit den sechswöchigen Forschungslunchs und den zwei Forschungstagen im Jahr.

Wer forschen wolle, brauche vor allem «wichtige relevante klinische Fragen», gab Prof. Dr. med. Urs Fischer, Ordinarius der Neurologie an der Universität Basel, mit auf den Weg. Daraus müssten wissenschaftliche Fragen formuliert werden, die relevant und auch für Dritte interessant seien und bestenfalls auch Geldgeber überzeugten. Für die zentrale Planung müsse man genügend Zeit einplanen. Studien würde er so klein wie möglich halten und nur für die Beantwortung der Fragestellung relevante Daten sammeln.

LUKiS als hervorragendes Forschungsmodul

In diesem Zusammenhang brachte Herbert Coscrato Bachmayr, Teamleiter Business Intelligence und Reporting am LUKS, das Klinikinformationssystem LUKiS und die Patientenapp MeinLUKS ins Spiel. Der US-Hersteller Epic biete mit seiner Software ein hervorragendes Forschungsmodul auch für sehr komplexe prospektive Studien. Die Epic-Datenbanken binden neben medizinischen Informationen viele Umsysteme wie SAP ein. 

Selbstverständlich werde der Datenschutz hoch gewichtet, sowohl in den USA und noch stärker in der Schweiz. Epic erlaube gar, den Namen einer Studie so zu anonymisieren, dass medizinisches Personal einer Klinik nicht sehe, an welchen Studien ihre Patientinnen und Patienten mitmachten. Selbst wenn Ärzte am LUKS dereinst Patientenakten anderer Epic-Spitäler wie der Insel Gruppe in Bern sehen könnten, würden akten-, kontakt- und resultatbezogene Informationen von Studien ausgeblendet. 

Digitalisierung ist der Schlüssel für alles

Es sei schön, voll digital zu arbeiten und so Analysen und Follow-Up-Studien machen zu können, sagte Dr. med. Christian Braun, Oberarzt an der Frauenklinik. Die Frauenklinik begann schon 2019 mit der Digitalisierung analoger Zuweiser-Daten und aller Broschüren. Man habe erkannt, dass die modernen jungen Frauen dafür empfänglich seien, sagte Cornelia Gubser, Leiterin Pflege. Daraus sei auch der digitale Schwangerschaftskalender entstanden. Digitale, schnell abrufbare Informationen könnten auch die Hebammen immer besser unterstützen, betonte Abteilungsleiterin Rachele Huber. Und zudem Analysen zu Qualitäts- oder Studienzwecken in Sekundenschnelle ermöglichen.
 

Der nächste Forschungstag findet am Dienstag, 14. November 2023, statt.

Hier finden Sie ein paar Eindrücke vom Forschungstag:

 

 

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Giatgen Spinas
Herbert Coscrato Bachmayr
Reto Babst
Cornelia Gubser, Rachele Huber und Regula Furger
Blick in den Hörsaal am Forschungstag 2023
Blick in den Hörsaal am Forschungstag 2023
Blick in den Hörsaal am Forschungstag 2023
Blick in den Hörsaal am Forschungstag 2023
Blick in den Hörsaal am Zukunftstag 2023
Blick in den Hörsaal am Forschungstag 2023
Giatgen Spinas
Herbert Coscrato Bachmayr
Reto Babst
Cornelia Gubser, Rachele Huber und Regula Furger
Blick in den Hörsaal am Forschungstag 2023
Blick in den Hörsaal am Forschungstag 2023
Blick in den Hörsaal am Forschungstag 2023
Blick in den Hörsaal am Forschungstag 2023
Blick in den Hörsaal am Zukunftstag 2023
Blick in den Hörsaal am Forschungstag 2023
Giatgen Spinas
Herbert Coscrato Bachmayr
Reto Babst
Cornelia Gubser, Rachele Huber und Regula Furger
Blick in den Hörsaal am Forschungstag 2023
Blick in den Hörsaal am Forschungstag 2023
Blick in den Hörsaal am Forschungstag 2023
Blick in den Hörsaal am Forschungstag 2023
Blick in den Hörsaal am Zukunftstag 2023
Blick in den Hörsaal am Forschungstag 2023

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