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LUKS Gruppe stärkt die Roboterchirurgie mit Operationsroboter der neuesten Generation

Das Luzerner Kantonsspital (LUKS) nimmt in der Roboterchirurgie eine Vorreiterrolle ein. Als Pionierin in Europa schafft das LUKS den frisch zertifizierten «Da Vinci SP» Operationsroboter an (SP=Single Port). Dieser ermöglicht Eingriffe über einen einzigen, minimalinvasiven Zugang und damit den Patientinnen und Patienten eine noch schnellere und schmerzfreiere Genesung. Die ersten Operationen sind für Anfang April geplant.
22. März 2024
Lesezeit: 4 Minuten
Verantwortliche des Zentrums für interdisziplinäre roboterassistierte Chirurgie vor dem Da-Vinci-SP: Prof. Dr. med. Gunesh Rajan, Prof. Dr. med. Martin Bolli, Prof. Dr. med. Agostino Mattei, Dr. med. Fabrizio Minervini.
Verantwortliche des Zentrums für interdisziplinäre roboterassistierte Chirurgie vor dem Da-Vinci-SP: Prof. Dr. med. Gunesh Rajan, Prof. Dr. med. Martin Bolli, Prof. Dr. med. Agostino Mattei, Dr. med. Fabrizio Minervini.

Die minimalinvasive roboterassistierte Chirurgie wurde am LUKS 2006 eingeführt und hat sich seither bei komplexen Eingriffen etabliert. Sie garantiert schonende Operationen und kommt aktuell in den Kliniken für Urologie, für Allgemein- und Viszeralchirurgie, für Thoraxchirurgie sowie in der Hals-, Nasen-, Ohren-Klinik (HNO) zum Einsatz. Weil die Technologie für Patientinnen und Patienten erhebliche Vorteile bietet, haben Geschäftsleitung und Verwaltungsrat entschieden, die Roboterchirurgie am LUKS in den nächsten Jahren kontinuierlich zu stärken und das interdisziplinäre Zentrum für roboterassistierte Chirurgie weiterzuentwickeln.

«Die LUKS Gruppe hat hohe medizinische Qualitätsansprüche und steht für Innovation. Dazu gehört die Etablierung neuer Technologien und die roboterassistierte Chirurgie gewinnt in der Medizin immer mehr an Bedeutung», sagt Prof. Dr. med. Katrin Hoffmann, Chief Medical Officer (CMO) der LUKS Gruppe. Dank der Präzision, welche die voll beweglichen, konsolengesteuerten, laparoskopischen Instrumente eines Operationsroboters ermöglichen, werden Blutverlust und Schmerzen beim Eingriff reduziert, die Infektionsgefahr sinkt und der Heilungsprozess und die Hospitalisierungsdauer verkürzen sich.

Gerät wurde kürzlich zertifiziert

Aktuell verfügt das LUKS bereits über einen Da-Vinci-Roboter «Xi». Diese sehr bewährte Anlage ermöglicht das Einführen von insgesamt vier Instrumenten in den Körperhöhlen mittels vier knapp 1 cm langen Schnitten. Da der medizinische Bedarf an roboter-assistierter Medizin steigt, hat das LUKS den Kauf eines zusätzlichen Geräts beschlossen. Dabei handelt es sich europaweit um einen der ersten Roboter des Modells «Da Vinci SP». Dieser in den USA bereits seit 2018 zugelassene Operationsroboter wurde Mitte Januar auch für den europaweiten Vertrieb zertifiziert (vgl. Medienmitteilung des Herstellers vom 19.01.2024). Er ermöglicht das Einführen von vier kleinsten und präzisen Instrumenten durch einen einzigen Schnitt. Beide Da-Vinci-Operationsroboter werden im Zentral-OP des LUKS Luzern zum Einsatz kommen.

Magnet-Wirkung für chirurgische Talente

«Wir verfügen mit Prof. Dr. med. Agostino Mattei bereits über einen ausgewiesenen Spezialisten in der urologischen Roboterchirurgie. Mit Prof. Dr. med. Martin Bolli konnten wir zudem kürzlich ein Aushängeschild der viszeralchirurgischen Roboterchirurgie für die LUKS Gruppe gewinnen», freut sich Katrin Hoffmann (vgl. Medienmitteilung vom 11.03.2024). Mit Prof. Dr. med. Gunesh Rajan aus der HNO-Chirurgie und Dr. med. Peter Kestenholz aus der Klinik für Thoraxchirurgie stehen sie gemeinsam mit ihren Teams für die ausgewiesene Kompetenz auf dem Gebiet der Roboterchirurgie in der LUKS Gruppe.

Gerade die Roboterchirurgie ist von einer grossen Spezialisierung geprägt. Denn nur mit vielen Eingriffen kann die höchstmögliche medizinische Versorgungsqualität geboten werden. Die Roboterchirurgie erfordert eine hohe fachliche Expertise der Operateurinnen und Operateure, eine gewisse Grösse der Spitalorganisation mit den entsprechenden Berufsgruppen und Fachdisziplinen. «Das LUKS verfügt über diese klinische und auch wissenschaftliche Kompetenz», erklärt Hoffmann. Durch die neue Technologie können künftig insbesondere auch komplexe Tumoroperationen schonender durchgeführt werden, wovon Betroffene direkt profitieren.

«Der Fokus auf die Roboterchirurgie mit dieser neuen Technologie steigert zudem die Attraktivität der LUKS Gruppe als Arbeitgeberin weiter. Zentrumsversorger mit genügend grossen Fallzahlen sind ein Magnet für spezialisierte Fachkräfte, von deren Expertise die gesamte Bevölkerung der Zentralschweiz profitiert», sagt Hoffmann. «Die initiale medizinische Beurteilung findet möglichst wohnortsnah statt, anschliessend werden bei Bedarf gezielt Spezialmedizinerinnen und -mediziner beigezogen», erklärt sie das Zusammenspiel zwischen den Regionalspitälern in Sursee, Wolhusen, Stans und dem Zentrum in Luzern.

Erhöhter Bewegungsradius dank modernster Technologie

Das bisherige Da-Vinci-System bestand aus mehreren beweglichen Armen, die Kamera und Instrumente trugen. Wer operiert, steuert diese Instrumente mit kleinen beweglichen Joysticks von einer Konsole aus. Der Roboter setzt anschliessend die manuellen Bewegungen zittergefiltert exakt um. Die Chirurginnen und Chirurgen erhalten so einen grösseren Bewegungsspielraum, der Mensch ist in der Beweglichkeit durch Handgelenk und Ellbogen eingeschränkt.

«Früher mussten grosse Schnitte über den ganzen Bauch gemacht werden, heute können direkt die betroffenen Organe anvisiert werden. Dank den kleineren Schnitten geht weniger Blut verloren und die postoperativen Schmerzen sind geringer», erklären Prof. Dr. med. Martin Bolli und Prof. Dr. med. Agostino Mattei.

Der neue «Da Vinci SP» mit einem statt vier Armen revolutioniert die Technik nochmals. Statt vier Schnitten wird ein einzelner Zugang (sogenannter Single-Port) gelegt, und über diesen einzigen Schnitt können die vier Instrumente kontrolliert werden. Mitte März wurde das Gerät in Luzern angeliefert, aktuell finden Inbetriebnahme und Schulungen statt, ehe es in Betrieb genommen werden kann. Der neue «Da Vinci SP» wird vorderhand in der Urologie zum Einsatz kommen – insbesondere bei urologischen Behandlungen wie Prostatakrebs oder Nierentumoren. Die ersten Eingriffe in Luzern sind bereits Anfang April geplant. Bolli und Mattei freuen sich, über die modernste Technologie, die am LUKS künftig zur Verfügung stehen wird. «Es ist Motivation und Ansporn zugleich, europaweit als Pionier mit dem Da Vinci SP operieren zu können und damit die Gesundheitsversorgung für Patientinnen und Patienten zu verbessern», so die beiden.

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