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Mit handwerklichem Geschick zur Genesung beitragen

Dr. med. Ambra Vitti ist eine von 1852 Mitarbeitenden in Aus- und Weiterbildung. Die angehende Fachärztin für orthopädische Chirurgie und Traumatologie lernt ihr Handwerk am LUKS Standort in Wolhusen.
1. April 2021
Lesezeit: 3 Minuten
Dr. med. Ambra Vitti

Ein guter Tag ist einer, an dem sie viele Stunden im Operationssaal verbracht hat. «Am besten ist für mich, wenn ich ohne Ablenkung durchoperieren und meine Fähigkeiten verfeinern kann», sagt Dr. Ambra Vitti, Assistenzärztin im Luzerner Kantonsspital. Am Standort Wolhusen absolviert sie seit Mitte 2018 den ersten Teil ihrer sechsjährigen Facharztausbildung in «orthopädischer Chirurgie und Traumatologie». Das Fachgebiet umfasst Erkrankungen an Knochen, Gelenken, Muskeln, Sehnen und Bändern, die durch Unfälle, Alterung oder Abnutzung verursacht wurden.

«Jeder Bruch ist anders»

Ambra Vitti lernt, wie man Hüft- oder Kniegelenke durch Prothesen ersetzt. Sie näht einen gerissenen Meniskus wieder zusammen oder schneidet ihn sparsam heraus. Am liebsten operiert die angehende orthopädische Chirurgin Knochenbrüche. «Jeder Bruch ist anders, und deshalb muss man jedes Mal neu überlegen, wo und wie man die Platten und Schrauben am besten platziert», sagt die 28-Jährige. Das erfordere viel Vorstellungsvermögen und manchmal auch Kreativität. Die Tüftelei gefällt ihr, auch dass sie den Patienten das Resultat einer gelungenen Operation auf dem Röntgenbild zeigen kann. «So ein Erfolgserlebnis ist bei anderen medizinischen Fachrichtungen, die schwere, zum Teil nicht heilbare Krankheiten behandeln, nicht so präsent.»

Nach dem Medizinstudium in Zürich fiel ihre Wahl für die Facharztausbildung auf Wolhusen. «Für eine erste Stelle sind die Arbeitsbedingungen hier perfekt.» Zeige man Eigeninitiative und Einsatz, dürfe man viel mitoperieren. «Manche meiner ehemaligen Kolleginnen und Kollegen in anderen Spitälern dürfen auch nach zwei Jahren Ausbildung oft nur zuschauen.» Mit ihr zusammen befinden sich zehn Assistenzärztinnen und -ärzte in der chirurgischen oder orthopädischen Ausbildung. Beide Teams arbeiteten auch auf Kaderarztebene eng zusammen, der Teamgeist sei sehr stark. Man helfe sich bei der Arbeit gegenseitig aus und verbringe mitunter auch die Freizeit zusammen. Klettern, Kitesurfen, Snowboard- und Motorradfahren sind ihre Hobbys. Sport zu treiben, findet sie für ihren Beruf essenziell: «Wenn wir operieren, stehen wir den ganzen Tag, da muss man fit bleiben», sagt sie.

60 Weiterbildungsprogramme

Wenn die junge Assistenzärztin operiert, tut sie das stets unter Aufsicht und Anleitung eines der sieben orthopädischen Kaderärzte. Das Akutspital und Rehazentrum Wolhusen ist auf die Behandlung von Gelenkerkrankungen spezialisiert. Ein weiterer Schwerpunkt sind minimalinvasive Behandlungen von verletzten Schultern, Knien oder Hüften. Viele Spitzensportler aus der ganzen Schweiz kommen deshalb zur Behandlung in die Zentralschweiz. Die orthopädische Chirurgie ist indes nur einer von über 40 eidgenössischen Facharzttiteln, von denen die meisten am LUKS erworben werden können. Das medizinische Spektrum des LUKS reicht von der Grundversorgung bis zur hochspezialisierten Medizin auf universitärem Niveau.

425 Assistenzärztinnen und -ärzte befanden sich im Jahr 2020 am LUKS in der Weiterbildung zum Facharzt. Sie profitieren vom Können und Wissen von 220 Kader- und 250 Oberärztinnen und -ärzten und der am LUKS stark geförderten interdisziplinären Zusammenarbeit. Hilfreich für die Ausbildung ist zudem, dass die einzelnen Standorte untereinander bestens vernetzt sind. Ambra Vitti wird für die letzten zwei Jahre ihrer Ausbildung ans LUKS Luzern wechseln. Jetzt zieht es sie erstmal wieder in den Operationssaal. «Ich schau mal, ob die Kollegen noch Hilfe brauchen», sagt sie zum Abschied. Könnte ja sein, dass sich daraus noch ein paar Stunden im OP entwickeln.

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